Rettungsberichte 2017

 

21. Absturz Stanserhorn (01.11.2017) 

mk. Auf dem Rückweg von seiner Hütte stürzte ein Berggänger auf der Westseite des Stanserhorns von einem exponierten schmalen Weg mehr als 100 Meter über eine steile Geröllhalde in die Tiefe. Die sofort alarmierte Rega konnte mit dem Helikopter nicht direkt an den Unfallort fliegen, da sich in diesem Gebiet viele Seile kreuz und quer befinden. Zudem gibt es einige hängende Wasserleitung, die nicht in der Lufthinderniskarte ersichtlich sind. Eine Rettung aus der Luft war nicht möglich, darum wurde die Rettungsstation Sarneraatal alarmiert. Leider konnten die Bergretter am schwer erreichbaren Unfallort nur noch den Tod der Berggängers feststellen. Die Bergung erfolgte bergaufwärts in einem steilen und verblockten Bachtobel, da talwärts ein Wasserfall den Abgang verunmöglichte. Mit zusätzlich aufgebotenen Rettern wurde in mehreren Etappen die kräfteraubende Bergung per Mannschaftszug aufgeführt. Der anstrengende Einsatz im schwierigen Gelände erfolgte grösstenteils bei Dunkelheit und dauerte mehr als 5 Stunden.

Im Einsatz standen die Rega, die Kantonspolizei Obwalden, das Care-Team und 16 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

20. SOS-Lichtsignale (14.10.2017)

Um 20:21 alarmierte die EZ der Rega die Rettungsstation Sarneraatal. Biwakierende sichteten vom Widderfeld aus eindeutig erkennbare SOS-Lichtsignale aus der Richtung linker Seite der Tripolihütte. Nach eigehenden Abklärungen mit den Beobachter und der Kapo OW beschlossen wir die Lichtquelle zu suchen. Immerhin erkannten die pflichtbewussten Beobachter mehrmals eindeutige SOS Morsezeichen mit einer Lichtquelle.
Zwei Bergretter begaben sich zur Wängenalp und kontaktierten die Beobachter der Signale. Diese meldeten, dass die Herkunft der Signale aus ihrem Sichtwinkel noch mehr von links gekommen seien.

Wir verschoben uns mit dem Auto zur Rischigenmatt. Die Hüttenbewohner hatten keine Lichtsignale gesehen. Beobachteten jedoch ein auffälliges Fahrzeug auf der Älggäu-Alp. Wir beschlossen zu Fuss zur Alp zu gehen.

Kurz vor der Hütte verifizierten wir nochmals den Herkunftsort der Lichtsignale mit den Beobachtern. Treffer! Von hier seien die Signale gekommen bestätigen die Meldenden. Ein Hüttenbewohner bestätigte, dass er mit der Taschenlampe im freien war und etwas herumfummelte. Er habe jedoch keine SOS-Signale gesendet. Es sei alles in Ordnung. Die Handy-Kommunikation in dieser Region ist schwierig, da nur selten ein Signal vorhanden ist. Wir benutzten Polycom, um über die Einsatzzentrale der Kapo OW mit den Beobachtern zu kommunizieren.
Daraufhin traten wir den Heimweg an.

Im Einsatz standen die Einsatzzentrale der Rega, die Kantonspolizei Obwalden und 2 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

19. Canyoningunfall Chli Schliere (30.09.2017) 

Kurz vor Mittag alarmierte die Einsatzzentrale der Rega die Rettungsstation Sarneraatal. Im oberen Bereich der Chli Schliere habe sich ein Canyoning-Unfall ereignet. Rega 8 ist bereits aufgeboten und macht sich auf den Weg. Zum Zeitpunkt der Alarmierung ist nicht ganz sicher, ob ein terrestrischer Einsatz nötig wird, darum begibt sich der ortsansässige Rettungschef zum Zwischenlandeplatz in der Eichetschwand um vor Ort mit der Rega über den weiteren Einsatz zu entscheiden. An diesem Tag hat es verschiedene Gruppen in der Schlucht.
Der Unfall ereignete sich unmittelbar oberhalb der kritischen Stelle wo das Gelände wieder offen ist und eine Windenrettung, ohne Bedenken direkt ausgeführt werden kann. So wird die Ärztin mit der Winde abgesetzt. Nach der Erstversorgung auf dem Unfallplatz wird die Patientin mit einem Knöchelbruch mit der Winde gerettet und in ein ortsnahes Spital überflogen.

Im Einsatz standen die Rega und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

18. Tragischer Verkehrsunfall Lungern (14.09.2017) 

Ein talwärtsfahrender Transporter mit Tieren beladen kam unterhalb des Zünliranks von der Strasse ab und stürze rund 100m in die Tiefe des Dundelsbaches. Dabei erlitten die zwei Personen so schwere Verletzungen, dass Sie noch auf der Unfallstelle verstarben. Eine Kuh konnte lebend geborgen werden, die anderen vier verstarben auch bei diesem tragischen Unfall. 7 Bergretter unterstützen die Rettungskräfte vor Ort bei den Bergungsarbeiten im steilen und rutschigen Gelände.

Im Einsatz standen die Kantonspolizei Obwalden, Rega, Feuerwehren von Lungern und Sarnen, Forstbetrieb Lungern, Swisshelicopter und die Rettungsstation Sarneraatal.

 

17. Vermisster Älpler Wolfisalp (02.09.2017) 

mk. Am Samstag Abend wurde im Gebiet der Wolfisalp der Kantonspolizei Obwalden ein Älpler als vermisst gemeldet. Als sich bereits 22 Bergretter bei der Kapo OW in Sarnen zum Einsatz-Briefing eingefunden hatten, meldete sich der Vermisste, dass er wieder unversehrt zurück zur Hütte aufgestiegen sei.

 

16. Suchaktion Stockenmatt (24.08.2017) 

Die laufende Suchaktion des Pilzler am Jänzi wurde vor wenigen Minuten als offiziell abgeschlossen erklärt. Wird schon wieder ein Pilzler im Gebiet der Stockenmatt vermisst. Einige Bergretter hatten bereits mit den Vorbereitungen einer Suchaktion angefangen und die Mannschaft wurde alarmiert, ging die Meldung ein, dass die vermisste Pilzlerin unversehrt aufgetaucht ist. Der ganze Einsatz wurde abgebrochen, als die ersten Retter bereits im Foribach bei der Kapo eintrafen.

 

15. Suchaktion Pilzler Chäseren (21.-24.08.2017)

mk. Am Montag 21.8.2017 alarmierte um 19:28 Uhr die Kapo OW via EZ Rega die Rettungsstation Sarneraatal für die Suche eines Pilzlers. Der 82-jährige ging am Montagmorgen in die Region Jänzi um Pilze zu sammeln und kehrte am Abend nicht zurück. Darauf setzte sich die Ehefrau des Pilzler mit der Kantonspolizei Obwalden in Verbindung. Die Polizei fand das Auto des Pilzlers nach einiger Suchzeit abgeschlossen im Schneeloch. Die Rettungsstation nahm unmittelbar nach der Alarmierung die terrestrische Suche mit 24 Mann und der Unterstützung von 3 Geländesuchhunden auf. Die Kapo organsierte zudem einen Personenspürhund um die Fährte ab den Fundort des Autos aufzunehmen. Die letzte Verbindung mit dem Handy fand um 12:20 Uhr statt, danach gab das Handy keine Signale mehr von sich. In einer ersten Phase wurden unzählige Wanderwege und Waldränder, die Pilzler benutzen zu Fuss und Geländesuchhunde abgesucht. Grosse Hoffnung wurde auf den Spürhund gesetzt, da wir ausser dem Fundort des Autos über keine konkreten Hinweise über den Verbleibe der Pilzlers hatten. In der zweiten Phase der Suche wurde der IMSI-Catcher (fliegende Handortung) und der FILR-Helikopter der Luftwaffe mit der Wärmebildkamera eingesetzt. Laufend wurde das Suchgebiet erweitert und die Suchtrupps von der Einsatzleitung, die ihren Standort im grossen Führungsraum bei der Kantonspolizei Obwalden in Sarnen bezogen hatte, mit neuen Suchauftragen versorgt. Früh morgens um 4 Uhr wurde beschlossen, die bislang erfolglose Suche für einige Stunden einzustellen.

Am Dienstag 22.8.2017 startete die Einsatzleitung bereits wieder vor 7 Uhr mit der Planung der Flächensuche im teils schwierig begehbaren Gelände. Um 8 Uhr war Briefing für den aktuellen Suchtag mit 24 Bergrettern, die wiederum durch 3 Geländesuchhunde und einen Spürhund der Kantonspolizei Luzern unterstützt wurde. Den ganzen Tag über wurde intensiv nach dem vermissten Pilzler gesucht. Verschiedene Fundgegenstände wurden zur Überprüfung an den kriminaltechnischen Dienst der Kapo abgegeben. Aus der Luft wurde die Suche durch die Luftwaffe unterstütz. Wiederum endete der Tag, ohne Erfolg, trotz einer am Morgen eingeleiteten Öffentlichkeitsfahndung.

Am Mittwoch 23.8.2017 wurde die Suche am Morgenrapport an die Gebirgsspezialisten übergeben. Die Rettungsstation unterstütze die 20 Angehörigen der Armee den ganzen Tag mit einem ortskundigen Bergretter im Gelände. Am Morgen- und Abendrapport war jeweils der Rettungschef zwecks Informationsaustauschs vor Ort. Die Redog, die für die Kapo im Einsatz stand, hatte auch keinen Erfolg. Am Donnerstag 24.8.2017 war die Armee mit 26 Personen im Einsatz. Im Laufe des Nachmittags musste die Suche wegen starken Gewittern abgebrochen werden. Leider war auch am Donnerstag die Suche, ohne einen brauchbaren Hinweis über das Verbleiben des spurlos verschwundenen Pilzer. Am Donnerstagabend hatte die Einsatzleitung (Kapo und ARS) den schwierigen Entscheid über die offizielle Einstellung der Suche zu fällen.

Am Samstag 26.8.2017 beteiligten sich 36 motivierte Personen und 6 Geländesuchhunde zu einer freiwilligen Suchaktion, die unter Leitung der Rettungsstation Sarneraatal als Einsatzübung durchgeführt wurde. Selbst kleine Höhlen im Suchgelände wurden bis auf den Grund abgesucht. Leider endete auch der fünfte intensive Suchtag ohne Erfolg. Müde und auch etwas enttäuscht gingen wir alle unfallfrei wieder nach Hause.

Bei der Suche setzten wir das erste Mal ein Online-GPS-Tracking-System ein, dadurch wusste die Einsatzleitung ständig den Standort der ARS-Einsatzgruppen und Hundeführer im Gelände. Der intensive Funkverkehr mit Standortmeldungen konnte dadurch massiv reduziert werden. Zudem war ein Trakking über alle Suchgebiete möglich um Löcher zu eruieren.

Im Einsatz standen zahlreiche Mitarbeiter der Kantonspolizei Obwalden, die Kantonspolizei Zug, die Kantonspolizei Luzern, die Kantonspolizei Zürich, die Luftwaffe mit einem Super-Puma (FLIR) und einem EC-635-Helikopter, 26 Gebirgsspezialisten des Kompetenzzentums des Gebirgsdienstes der Schweizer Armee aus Andermatt und 28 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

14. Evakuierung Wit Ris (21.08.2017)

mk. Eine Frau begleitet von zwei Jugendlichen verstieg sich auf dem Weg über den Wit Ris im Gebiet Melchsee-Frutt. Die Frau alarmierte die Kapo OW, die den Alarm weiter an die Rega gab. Der Rettungschef der Rettungsstation Sarneraatal bot nach einigen Abklärungen den Heli und einen RSH (Rettungsspezialist Helikopter) auf, da die Frau nach eigenen Angaben sich nicht mehr lange Zeit am Ort halten kann. Sie stehe in einer steilen Geröllhalde auf instabilem Boden. Die beiden Jugendlichen seien auf einem Felsvorsprung mit stabilem Untergrund. In einer Windenaktion wurden alle drei auf sicheren Boden beim Blausee unverletzt evakuiert. Im Einsatz die Rega und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz mit 2 Bergretter.

 

13. Evakuierung Cheselenflue (15.08.2017)

mk. In der Cheselenflue verklemmte sich beim Abseilen einer zweier Seilschaft das Seil. Ein an der Winde eingeflogener RSH(Rettungsspezialist Helikopter) löste das gespannte Seil mit einem Flaschenzug. Die Seilschaft setzte die Tour selbständig fort.
Im Einsatz standen ein RSH (Rettungsspezialist Helikopter) der Alpinen Rettung Schweiz und ein Helikopter der Rega.

 

12. Evakuierung Ofen (04.08.2017) 

mk. Beim Abseilen  im  Klettergebiet Ofen verklemmte sich das Seil von zwei Kletterer. Das Seil war für die beiden unlösbar. Zwei RSH(Rettungsspezialisten Helikopter) evakuierten die beiden Kletterer mittels einer Windenaktion aus der ausweglosen Situation. Nebelfetzen behinderten Zeitweise die Flugaktionen. Nach einem kurzen medizinischen Check durch die Crew setzten die beiden die Tour mit eigenen Kräften fort. Im Einsatz standen zwei RSH der Alpinen Rettung Schweiz und ein Helikopter der Rega.

 

11. Notschirm Lindern (16.07.2017) 

mk. Nach 20:45 gingen bei der Kantonspolizei mehrere Meldungen über einen abgestürzten Gleitschirm im Gebiet Lindern ein. Einige hielten den Absturz sogar mit dem Handy fest. Die Polizei rückte aus und fand im Gelände kein Gleitschirm. Daraufhin wurde die Rega und die Rettungsstation alarmiert. Mit einem Suchflug wurde das Gelände weiträumig abgesucht, da die Meldungen mit unterschiedlichen Ortsangaben eingingen. Terrestrisch machte sich eine kleine Gruppe für Baumrettungen und Unterstützung im schwierigen Gelände bereit. Im Laufe der Sucharbeiten stellte sich heraus, dass es sich um eine geplante Notschirmöffnung über dem Zubner-Ried in St. Niklausen handelte. Nachdem auch die unterschiedlichen Zeitabgaben geklärt werden konnten, war sicher gestellt, dass es sich nicht um zwei sondern um denselben Gleitschirm handelte. Kurz vor Mitternacht wurde die Suchaktion abgebrochen. Im Einsatz standen die Kantonspolizei Obwalden, die Rega und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz mit 7 Bergretter.

 

10. Canyoning Unfall Chli Schliere (14.07.2017) 

mk. Kurz nach dem Mittag ereignete sich in der Schlucht der Chli Schliere in Alpnach ein Canyoningunfall. Eine junge Frau verletze sich am Knie und musste in einer Windenaktion mit dem Helikopter der Rega unterstütz von einem RSH (Rettungsspezialist Helikopter) der Alpinen Rettung Schweiz ins Spital geflogen werden.

 

09. Evakuation Wit Ris (13.07.2017) 

mk. Um 12:31 alarmierte die Rega die Rettungsstation Sarneraatal für die Evakuierung von 4 blockierten Wanderern im Gebiet Hochstollen. Nach telefonischer Kontaktaufnahme mit den Hilferufenden durch den Rettungschef stellte sich heraus, dass sie vermutlich auf dem blau-weiss markierten Bergweg im Wit Ris den Weg verloren haben und im dichten Nebel unverletzt blockiert sind. Mit Hilfe des Rega-Apps konnten wir die Koordinaten des Standortes ermitteln. Wie vermutet müssen sich die Wanderer im Wit Ris verstiegen haben. Zwei Bergretter machten sich von der Bergstation der Melchsee-Frutt Bahn auf den Weg um die verunsicherten Berggänger zu evakuieren. Über drei Seillängen hinweg wurden alle vier am Seil gesichert nach oben auf den Weg gebracht. Die Sicht vor Ort war schlecht. Die Evakuierung dauerte über 3.5 Stunden.

Im Einsatz standen 3 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

08. Suchaktion Altibach (11.07.2017)

mk. Um 22:57 Uhr informiert die Kantonspolizei den Rettungschef der Rettungsstation Sarneraatal, dass in Obwalden ein Fischer vermisst wird. Sein Fahrzeug konnte bis zur Alarmierung nicht aufgefunden werden. Im Führungsraum der Kapo in Sarnen richteten wir unser gemeinsames KP ein. Eine Handyortung war bereits in Auftrag gegeben worden. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass der in den frühen Morgenstunden in den Kanton Obwalden gefahrene Fischer mit grosser Wahrscheinlichkeit sich immer noch auf dem Boden des Sarneraatals befindet. Doch wo? Sein Auto wird nun intensiv gesucht. Das Suchgebiet ist gross es reichte anfänglich vom grossen Schlierental bis nach Giswil in die Laui. Für die Unterstützung aus der Luft bestellten wir einen Helikopter mit einem IMSI-Catcher (fliegendes Handyortungs-System). Kurz nach 2 Uhr wurde sein Auto gefunden. Es war am Ufer des Alitbachs in Giswil parkiert. Vom Fischer fehlte nach wie vor jede Spur. Zwei Bergeretter machten sich zu Fuss bachaufwärts auf den Weg und leuchteten mit lichtstarken Lampen das Bachbett und die Umgebung aus. Der Heli mit dem IMSI-Catcher benötigte einige Zeit bis die Hightech Instrumente uns Koordinaten bereitstellen konnten. Der Weg zeigte noch weiter aufwärts. Das Gelände wurde immer enger und steiler. Mit einer Signalpfeife konnte sich der schwer verletze Fischer bemerkbar machen als er unsere Lichtkegel wahrgenommen hatte. Vor Ort leisteten wir Erst Hilfe und alarmierten den Rettungshelikopter. Wegen der schlechten Sicht in der dunklen Schlucht musste der Heli nach einem ersten Rettungsflug in Giswil zwischenlanden und zuwarten bis die Morgendämmerung um 05:30 angebrochen war. Kurz vor 6 Uhr morgens konnten wir den schwer verletzten Fischer aus der Schlucht fliegen und in ein Zentrumsspital überweisen.

Im Einsatz standen die Rega, die Kantonspolizeien Obwalden und Zürich, sowie 2 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

07. Suchaktion Sachsler Alpen (10.06.2017) 

mk. Um 22:15 Uhr informiert die Kantonspolizei den Rettungschef der Rettungsstation Sarneraatal, dass in den Sachsler Alpen ein Wanderer vermisst wird. Sein Fahrzeug wurde unmittelbar vor dem Telefonat auf der Wolfisbergstrasse im Balm geschlossen aufgefunden. Er wollte um 19 Uhr zu Hause sein. Zusammen mit der Kapo OW beschlossen wir unmittelbar eine Suchaktion zu starten. Über MOKOS(Alarmierungssystem) wurde sofort die Kommandogruppe der Rettungsstation Sarneraatal aufgeboten mit dem Treffpunkt beim Polizeiposten in Sarnen. Bald stellte sich heraus, dass wir für die Suchaktion im Gelände zusätzliche Bergretter benötigen, da wir über wenig Angaben über den Verbleib des Vermissten hatten und boten die Gruppe Sarnen und Kerns auf. Im Weiteren bestellten wir drei Geländesuchhunde und einen Bluthund der Luzerner Polizei. Für die Unterstützung aus der Luft bestellten wir einen Helikopter mit einem lichtstarken Scheinwerfen und einen IMSI-Catcher (fliegendes Handyortungs-System). Im Führungsraum des Kantonalen Führungsstabes richteten wir unsere Kommandozentrale ein, von wo wir den gesamten Einsatz leiteten. In 8 Gruppen aufgeteilt koordinierten wir eine intensive Suchaktion über das ganze Gebiet des Arnigrates von der Unterbüelen bis zur Wandelen. Unzählige Wanderwege und Hütten wurden terrestrisch abgesucht. Als der Gesuchte den Helikopter hörte, machte er sich mit einer kleine LED-Taschenlampe von seinem Sackmesser bemerkbar. Die Lichtzeichen wurden von den Bergrettern am Boden gesichtet und lotsten über Funk den Heli mit dem lichtstarken Scheinwerfer an die Stelle, wo die Lichtzeichen her kamen. Die Heli Crew sichtet den Gesuchten und stellte eindeutige Lebenszeichen fest. Das Handy war ausser Reichweite für den Verletzten. Seine Kräfte reichten nicht um zum Handy zu gelangen. Bergretter eilten im steilen (ca. 45°) felsig durchsetzten Gelände zum schwer verletzten Wanderer und leisteten unverzüglich Erste Hilfe vor Ort. Beim Absturz (ca. 80m) zog sich der Wanderer schwere Verletzungen am Kopf, Brust, Ellbogen und Oberschenkel zu. Er verlor relativ viel Blut und war unterkühlt. Der Rega-Heli flog auf die Basis Wilderswil zurück. Baute den IMSI-Catcher aus, tankte und brachte einen RSH und die Ärztin auf den Unfallplatz. Diese versorgten den Verletzten medizinisch auf dem Unfallplatz. Mit der Winde wurde der Patient aus dem unwegsamen Gebiet gerettet und in ein Zentrums-Spital geflogen.   Alle beteiligten Organisationen arbeiteten strukturiert und mit grossem Einsatz hervorragend zusammen. Jede Organisation hat mit ihrem unermüdlichen Engagement zum Erfolg ein grosses Stück beigetragen. Nach mehr als einer Woche dürfen wir uns darüber freuen, dass es dem Wanderer gut geht und in einigen Tagen zur weiteren Genesung nach Hause darf.

Im Einsatz standen die Rega, Kantonspolizei Obwalden, die Luzerner Polizei, das Fedpol (Bundespolizei), ein RSH (Rettungsspezialist Helikopter) der ARS und 22 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

06. Verkehrsunfall Sachseln (31.05.2017) 

Der Unfall passierte am Mittwoch gegen 16.25 Uhr: Ein Rollerfahrer war auf der Flüelistrasse talwärts Richtung Sachseln unterwegs. Unmittelbar vor der Salzbrunnenbrücke kam er aus noch ungeklärten Gründen rechts neben die Strasse und kollidierte mit der Leitplanke.  Der Rollerfahrer  stürzte über die Leitplanke und fiel etwa 4 Meter in die Tiefe, wie die Kantonspolizei Obwalden am Abend mitteilt. Der 68-jährige Rollerfahrer erlitt schwere Verletzungen und musste mit der Rega untersützt von einem Rettungsspezialist Helikopter (RSH) der Alpinen Rettung Schweiz in ein Spital überführt werden.

 

05. Verirrter Wanderer Abgschütz (30.05.2017) 

Ein körperlich fiter älterer Wanderer verirrte sich auf dem Weg vom Mittelpunkt der Schweiz auf die Melchsee-Frutt. Das Wetter war teils mit dichten Nebelgebieten durchzogen. Als er unsicher wurde, kontaktierte er die Kantonspolizei und fragte um Hilfe. Die Kapo orientierte den Rettungschef mit der Bitte sich um den Wanderer zu kümmern. Mit mehreren Telefonaten verteilt über 2 Stunden erreichte der Wanderer die Stöckalp unverletzt und mit eigenen Kräften.

 

04. Schneerutsch Breitenfeld Lungern (27.05.2017) 

mk. Ein ortskundiger Lungerer meldete einem unserer Einsatzleiter (EL) der Gruppe Lungern, dass auf dem Breitenfeld ein Schneerutsch die Strasse verschüttete und eine Getränkeflasche auf dem Schneefeld gefunden wurde. Der Lungerer EL meldete das Vorkommnis dem Rettungschef (RC) weiter. Der RC entscheidet, dass zwei Bergretter der Gruppe Lungern den Schneerutsch vor Ort nach Verschütteten kontrollieren. Polizei, Feuerwehr und Bergretter beschliessen den Abbruch der Suche nachdem die Schneemengen weggeschaufelt wurden und Sondierarbeiten keine Verschütteten lokalisierten.

Im Einsatz standen die Kantonspolizei Obwalden, die Feuerwehr Lungern und drei Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

03. Unterstützung Kapo OW (19.03.2017) 

Die EZ der Kapo OW hat am Sonntagnachmittag einen Hilferuf einer weinenden und extrem aufgebrachten Berggängerin erhalten. Zwecks Abklärungen über den Zustand, den Aufenthaltsort und des weiteren Vorgehens wurde die verzweifelte Person telefonisch direkt mit dem RC (Rettungschef) verbunden.

Die Person war unverletzt, klagte aber extrem verängstigt und hilflos über Nässe und Kälte. Nach einiger Zeit war es möglich über die Beschreibung der Umgebung herauszufinden wo sich die Person aufhalten könnte. Die Hilfesuchende wollte auf keinen Fall eine Evakuation mit dem Helikopter, sie verfüge nicht über die finanziellen Mittel dazu betonte sie immer wieder. Die Angst vor grossen Kosten belastete sie sehr und verstärkte die Verzweiflung. Die Person sagt zudem, dass sie nicht in der Lage sei mehr als eine Stunde am Ort auf die terrestrische Rettung zu warten. Weiter mussten wir davon ausgehen, dass sie den Standort gegen unseren Willen verlassen würde.
Eine Evakuation mit der Pilatusbahn war nicht möglich, da diese noch in der Winterpause ist. Ob die Strasse zur Kretzenalp befahrbar ist und von Schneerutschen frei ist war ebenfalls nicht sicher. Am Matthorn waren Nebenschwaden sichtbar. Ob wir also mit dem Heli bis zu den Chilchsteinen hoch kommen war auch nicht ganz sicher.
Darum hat der RC entschieden den Heli zu begleiten, um nötigenfalls die Person zu Fuss unter den Nebel zu begleiten und bestellte bei der EZ der Rega einen Heli nach Alpnach.

Bei der Mattalp haben wir eine verängstigt, weinende und bis über die Kniepartien hoch durchnässte und frierende Person an Bord genommen und ins Tal geflogen.

Beide Schuhe waren kaputt. Die Sohlen lösten sich grösstenteils vom restlichen Schuhwerk. Das Sicherheitsrisiko eines selbstständigen Weiterkommens wäre unverantwortbar gewesen. Selbst bei einer rein terrestrischen Evakuation wäre das noch eine Herausforderung gewesen. Dass, das Schuhwerk beider Schuhe während der Wanderung derart in Mitleidenschaft geraten war, haben wir erst vor Ort erfahren.

Im Einsatz standen die Kantonspolizei Obwalden, die Rega mit einem Helikopter und ein Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

02. Lawine Tannenrotisand (11.03.2017) 

mk. Zwei Tage vor dem Lawinenniedergang herrschte selbst in der Zentralschweiz grosse Lawinengefahr. Zahlreiche spontane Abgänge konnten in Höhenlagen oberhalb 2200 Meter über Meer beobachtet werden. Eindrücklich war ein entsprechend grosser Abgang auf der Nordseite des Rothorns neben dem Balmeregghorn auf einer Höhe von rund 2500 Meter am Tag vorher. Ergiebige Niederschläge und starke Winde führten zu grossen Schneeverfrachtungen. Das seit längerer Zeit anhaltende Altschneeproblem in den unteren Schneeschichten führte mit den grossen Mengen Triebschneeansammlungen zu einer heiklen Lawinensituation oberhalb 2200 Meter.

Kurz vor Mittag befanden sich mehrere Gruppen von Skitourenfahrer und Schneeschuhläufer auf der sehr beliebten Tourenroute auf den Rotsandnollen.

Kurz vor dem Lawinenniedergang beobachtet der Alarmierende wie eine Gruppe in der Nordflanke im Gebiet Tannenrotisand auf der Abfahrt ist. Nach dem Stillstand der Schneemassen war nicht sichergestellt, ob die Gruppe von den riesigen Schneemassen mitgerissen wurden, oder ob sie davon gekommen sind und alarmierten in der Folge die Rega. Es wurden keine Ausfahrtsspuren gesichtet.

Rega 17 wurde auf den Weg ins Gebiet geschickt, Lawinenhunde aufgeboten und die Rettungsstation anfänglich auf Standby gesetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt bestätigte die Rega EZ den terrestrischen Lawineneinsatz. Es war ein gigantischer Lawinenniedergang. Das Lawinenfeld war rund 700 Meter lang und mehr als 300 Meter breit. Die ganze westliche Flanke vom Tannenrotisand bis zum Schönboden war abgerutscht.

Auf dem Lawinenfeld startet die LVS-Suche aus der Luft mit Rega 17. Drei Lawinenhunde wurden mit einem Transporthelikopter aus Engelberg und Wolfenschiessen eingeflogen und starteten unmittelbar mit der Suche. Später wurde noch ein vierter Lawinenhund ins Gebiet geflogen.

Da wir anfänglich immer noch keine Ausfahrtsspuren lokalisieren konnten mussten wir mit dem schlimmsten rechnen und flogen ab Kerns zahlreiche Bergretter ins Unfallgebiet.

Immer wieder hielten uns schwache verschwindende LVS-Signale und Anzeigen von Lawinenhunde mit Sondier- und Grabarbeiten auf Trab.

Nach einiger Zeit wurden doch noch fünf Ausfahrtsspuren gesichtet, die später Tourenfahrer zugeordnet werden konnten, die sich bei einem wartenden Bergretter in der Stöckalp erkundigten, was da oben am Berg los sei.

Nach der Befragung durch eine anvisierte Polizei Patrouille, stellte sich heraus, dass diese Gruppe ziemlich genau drei Minuten vor dem Lawinenabgang den Hang querte, relativ hoch in westlicher Richtung hinaus fuhr und vom allem was hinter ihnen passierte rein gar nichts bemerkte. Die dreier Gruppe sagte auch aus, dass vor ihnen noch eine zweier Gruppe auf der Abfahrt war, die sie auf dem Gipfel des Rotsandnollen getroffen hatten. Weiter sei noch eine grössere Gruppe von ca 10 Schneeschuhläufern auf den Grat gekommen. Einige waren auf Fotos, die wir bekommen haben ersichtlich. Weiter war auf den Fotos der Grat gegen die Barglenkante noch unbetreten. Als wir mit dem Helikopter das Einzugsgebiet abflogen waren etliche Spuren unmittelbar neben dem Anriss erkennbar. Eine Fernauslösung der Lawine kann nicht ausgeschlossen werden.

Auf dem Rückflug über Melchsee-Frutt suchten wir nach einer grösseren Gruppe von Schneeschuhläufern. Wurden aber nicht fündig. In der Stöckalp setzten wir zwei Personen ab, die mit den Tourenfahrer die gesichteten Erkenntnisse verglichen.

Da die Buchhaltung nach langem Suchen mit den Ein- und Ausfahrtspuren aufging, keine Vermisst Meldungen, keine klaren LVS-Signale und auch keine weiteren Anzeigen der Suchhunde vorlagen, beschlossen wir gemeinsam, dass wir das ganze Feld zum Schuss von oben nach unten noch einmal mit LVS und Hund absuchen, bevor wir definitiv die Sucharbeiten einstellen.

Eine Fehlanzeige eines Hundes zwang uns den Rücktransport der Leute zu unterbrechen und erneut mit Sondier- und Grabarbeiten sicher zu stellen, dass niemand unter dem Schnee ist. Zum Verifizieren der Anzeige flogen wir noch einen zweiten Hund und Personal in die Hälfte des grossen Feldes hoch.

Die letzte Absuche wurde fortgesetzt und zeigte keine LVS-Signale und keine weiteren Anzeigen der Suchhunde.

Gezeichnet vom harten Einsatz flogen wir die ganze Mannschaft an den Ausgangsort zurück und beendeten einen der grössten Einsätze der Rettungsstation Sarneraatal.

Im Einsatz standen Mitarbeiter der Kantonspolizei Obwalden, 4 Lawinenhunde aus der Region, Swisshelicopter mit 2 Transporthelikoptern, 3 Mitarbeiter des Pisten- und Rettungsdienstes der Sportbahnen Melchsee-Frutt und die Rega mit einem Helikopter und 41 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

01. Beobachtung Mörlialp (04.03.2017) 

Ein aufmerksamer Beobachter meldete der Kapo OW, dass sich im Gebiet Rossflue Furgge ein Schneerutsch ereignet hat. Personen, die in diesem Gebiet gesichtet worden sind, sind nicht wieder aufgetaucht. Der Verbleib dieser Personen ist nicht bekannt. Der Rettungschef der Rettungsstation Sarneraatal nimmt mit dem Beobachter telefonisch Kontakt auf und erkundigt sich nach der Situation vor Ort. In der Zwischenzeit hat sich der Beobachter ins Gebiet des Schneerutsches begeben und sucht nach Spuren.
Etwas später zeichnet sich ab, dass der Rutsch kleiner ist als zuerst angenommen und gleich viele Spuren aus dem Rutsch führen wie hinein. Entwarnung! Aus sicherer Distanz werden die nach oben fort führenden Spuren mit einer Drohne verfolgt und bestätigt, dass diese über die Krete weg gehen.
Ausgerückt ist niemand, dank dem wir die heraus gehenden Spuren gefunden haben.

Besten Dank dem aufmerksamen Beobachter.