Rettungsberichte 2015

 

15. Evakuation Eselwand (30.12.2015)

mk. Im Aufstieg von Alpnachstad auf den Pilatus, kamen zwei Frauen vom Wanderweg ab und getrauten sich im steilen und schneedurchsetzten Gelände nicht mehr weiter hinauf und auch nicht mehr zurück. Via Natel organisierten sie sich Hilfe.  Bei einbrechender Nacht setzte Rega 10 den RSH mit der Rettungswinde bei den blockierten Frauen ab. In zwei Rotationen wurden die beiden Frauen sowie der RSH auf den Umladeplatz „Chilchsteine“ geflogen.  Da im Tal dichter Nebel herrschte, entschloss sich die Crew, die zwei Frauen beim Restaurant Langis, auf dem Glaubenberg auszuladen. Von dort konnten sie selbstständig via Taxi zurück nach Alpnachstad. Rega 10 flog anschliessend via Gesundheitszentrum Meiringen (RSH ausladen) zurück nach Wilderswil.
Im Einsatz standen die Rega und ein Rettungsspezialist Helikopter der Alpinen Rettung Schweiz.

 

14. Unterstützung RD 144 KSOW (17.11.2015)

mk. Ein Mann zog sich bei einem Sturz auf dem schmalen Wanderweg vom Ober Ruessi in Richtung Tritt am linken Oberarm eine Fraktur zu. Zur Unterstützung forderte der Rettungsdienst des Kantonsspitals bei der Rettungsstation Sarneraatal einen ortskundigen Bergretter an. Der rasch verfügbare Bergretter leitete den Rettungsdienst auf den schmalen Bergstrassen zum Patienten. Gut betreut und optimal versorgt wurde der Bergwanderer ins Kantonsspital Obwalden nach Sarnen überführt.
Im Einsatz standen der Rettungsdienst des Kantonsspitals Obwalden und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

13. Evakuation Haselwald (26.10.2015)

mk. Ein Mann und eine Frau unternahmen eine Wanderung vom Brunni Hergiswil auf den Pilatus und wollten mit der Luftseilbahn zurück zum Ausgangspunkt. Doch die Luftseilbahn ist zurzeit wegen Revisionsarbeiten geschlossen.
Die beiden Wanderer entschlossen sich vom Pilatus zu Fuss über die Mattalp Richtung Brunni zu wandern. Beim Übergang auf die Hergiswiler-Seite wurde den beiden der Weg zu steil und sie entschlossen sich wieder zurück zu gehen. Mit der nach der Zeitumstellung früher einsetzenden Dunkelheit verirrten sich die beiden Wanderer und blieben in einer Waldlichtung blockiert und alarmierten die Rega.

Über die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Obwalden boten wir die Pilatusbahn auf, die drei Bergretter unter die Ämsigenalp gefahren hat. Von da aus machten sich die Retter zu Fuss auf die Suche nach den stecken gebliebenen Wanderer. Die Einsatzleitung informierte die Wanderer laufend per Telefon über den Stand der Rettung, mit der eindringlichen Bitte, den Standort nicht zu verändern. Rund 90 Minuten nach der Alarmierung hatten die bodengebundenen Rettungskräfte die verirrten Wanderer unverletzt aufgefunden. Nur wenig weiter unten gibt es steile Felsen, die in der Dunkelheit und im Wald ohne Licht leicht zu übersehen sind.
Mit eigenen Kräften laufen die sichtlich erleichterten Wanderer im Licht der Stirnlampen der Retter zur wartenden Pilatusbahn, die alle wohlbehalten zur Talstation nach Alpnachstad gefahren hat. Beim Herunterfahren meinte die Wandererin, dass sie sich nicht bewusst war, dass sie doch noch so weit oben gewesen seien. Der Entscheid, die Bahn zu bestellen wurde durch diese Bemerkung bestätigt.

Im Einsatz standen die Einsatzzentralen der Rega und der Kapo Obwalden sowie die Pilatusbahnen und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

12. Canyoning-Unfall (11.09.2015)

mk. Ein Mann mit stattlicher Postur zog sich beim Sprung ins dritte Wasserbecken eine extrem schmerzhafte Unterschenkenfraktur zu. Er gehörte einer grossen geführten Canyoning-Gruppe an, die den Alarm via Rega auslösten.
Eine direkte Windenrettung war an dieser Stelle mit zu grossen Gefahren verbunden und deswegen nicht möglich. Der Arzt konnte weiter unten abgesetzt werden und von einem Canyoning-Spezialisten sicher zum Patienten begleitet werden für die erste medizinische Versorgung am Unfallplatz.

Mitglieder der Canyoning-Gruppe der Rettungsstation eilten mit der wasserdichten Rettungsbahre zur Unfallstelle und bauten eine rund 60 Meter lange Seilbahn, um den Patienten bachaufwärts aus der gefährdeten Zone zu retten.
Vor dem Patienten zogen wir den Arzt mit der Seilbahn an die Übergabestelle beim Einstieg. Als zweiten zogen wir den rund 100 Kilogramm schweren, von starken Schmerzen geplagten Patienten hoch. Vor dem Umladen versorgte der Arzt den Patienten zu wiederholten Mal mit starken Schmerzmitteln. Etwas oberhalb der Einstiegsstelle konnte der verletze Mann, ohne zusätzliche Gefahr für alle anderen Personen in der Schlucht mit der Rettungswinde des Helikopters gerettet werden und in ein Spital überflogen werden. Begleitet wurde die Rettungsaktion von einem Gewitter mit leichtem Hagelschlag.
Anschliessend begleiteten wir einige Teilnehmer der Gruppe aus der Schlucht, die die Tour nicht weiter fortsetzten wollten.
Im Einsatz standen die Rega und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz mit ihrer stationseigenen Canyoning-Gruppe..

 

11. Unterstützung Polizei (29.08.2015)

mk. Ein junger Mann kam mit seinem sportlichen Fahrzeug in einer kurvenreichen Passage von der Fahrbahn ab. Sein Fahrzeug überschlug sich und stoppte erst nach einer langen Bremsstrecke auf dem Dach liegen. Der Fahrer flüchtete im grossen mit vielen Felsblöcken durchzogenen Kernwald. Aufgrund des Zustandes des Fahrzeuges musste angenommen werden, dass sich der flüchtende Fahrer verletzt haben muss. Da die Polizei gerade keinen Diensthund zur Verfügung hatte, unterstützte die Rettungsstation Sarneraatal die Sucharbeiten mit einem Geländesuchhund und einem Einsatzleiter. Nach einiger Zeit wurde der Flüchtige verletzt am Waldrand gefunden und in Spitalpflege überführt. Im Einsatz standen die Kantonspolizei Obwalden, der Rettungsdienst des Kantonsspitals Obwalden und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

10. Canyoning-Unfall (12.08.2015)

mk. Eine junge Frau verletzte sich beim zweiten Wasserfall in der kleinen Schliere beim Canyoning. Die Patientin zog sich bei einem misslungenen Sprung einen Knochenbruch des oberen Sprunggelenks zu, sowie schmerzhafte Knie- und Brustprellungen zu. Danach lag sie bei Bewusstsein im Wasser. Die Alarmierung der Rettungsstation Sarneraatal erfolgte über die EZ der Rega. Die Schlucht ist an dieser Stelle sehr eng und ist mit hohen Felspartien versehen. Eine Windenrettung mit dem Heli war nicht sicher, darum wurde die Rettungsstation mit der Canyoninggruppe aufgeboten für eine schnelle Hilfeleistung vor Ort im Wasser und eine allfällige terrestrische Rettung. Ein Versuch mit dem Arzt zu Fuss an die Unfallstelle zu gelangen scheitertet, da die Patientin nicht verschoben werden konnte, wie das Mal der Plan war. Darum wurde der Arzt mit der Winde abgeholt und von unten her in die Schlucht zur Patientin geflogen. Mit dem Bergedreieck wurde die Patientin direkt fliegend aus dem Wasser gerettet.

Behutsam verluden wir die Canyoning-Sportlerin am Zwischenlandeplatz in die Kabine des Rettungshelikopters, der sie ins Kantonsspital Luzern flog.

Für die restlichen Gruppenmitglieder gab es kein Zurück aus der Schlucht. Darum betreuten unsere Canyoning-Retter, die sichtlich betroffenen Sportler sicher bis zum Ausstieg aus der Schlucht. Beim Ausstieg informierten wir die Angehörigen der Gruppe über den Gesundheitszustand und Verbleib ihrer Kollegin. Die Kommunikation mit der Gruppe forderte unsere Französischkenntnisse. Im Einsatz standen die Rega und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz mit ihrer stationseigenen Canyoninggruppe.

 

09. Evakuierung Steiglihorn (26.07.2015)

mk. Mit der Rettungswinde des Helikopters wurden 4 erschöpfte Wanderer am frühen Abend aus dem steilen Gelände des Steiglihorns am Pilatus evakuiert. Im Einsatz standen die Rega und ein Rettungsspezilaist Helikopter der Alpinen Rettung Schweiz.

 

08. Canyoning-Unfall Chli Schliere (05.07.2015)

mk. Eine junge Frau verletzte sich in der kleinen Schliere beim Canyoning. Die Alarmierung der Rettungsstation Sarneraatal erfolgte über die EZ der Rega. Der ortsansässige Rettungschef eilte in die Nähe der Unfallstelle, um den Einsatz mit der Heli-Crew zu besprechen, bevor weitere Massnahmen getroffen werden. Der Unfall ereignete sich ungefähr in der Mitte der Route, wo die Rettungswinde des Helikopters in der Regel für eine rasche Rettung ausreicht. Darum wurde die Mannschaft informiert, aber nicht aufgeboten.
Die an der Unfallstelle abgesetzte Ärztin funkte, dass sie keine weitere Hilfe im Bach benötigt. Die Patientin wurde mit starken Rückenschmerzen in einer Windenaktion zum Zwischenlandeplatz geflogen. Behutsam verluden wir die Canyoning-Sportlerin in die Kabine des Rettungshelikopters, der sie ins Kantonsspital Luzern flog.
Im Einsatz standen die Rega und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

07. Arbeitsunfall Unter Bielen (23.05.2015)

mk. Ein Mann war alleine mit Holzereiarbeiten mit einem Traktor beschäftigt. Dabei kam er mit seinem beladenen Gefährt vom Weg ab. In der Folge überschlug sich der Traktor mehrmals im steilen Gelände und stürzte rund 120 Meter ab. Nach ca. 50 Metern wurde der 80-jährige Bauer von seinem Traktor geschleudert und zog sich mittelschwere Verletzungen zu.
Eine Wanderin hörte die Geräusche des Absturzes und eilte zur Unfallstelle. Sie alarmierte die Rettungskräfte und leistete erste Hilfe.
Bei der Alarmierung der Rettungsstation war der genaue Standort und der Zustand des Verunfallten noch nicht bekannt. Wir gingen von einer Windenaktion im steilen unwegsamen Gelände aus und mobilisierten 8 Bergretter.
Die Rettungssanitäter der Rettungsdienstes des Kantonsspital Obwalden versorgten den Patienten als Erste auf dem Unfallplatz. Rega, Kapo und ARS trafen kurze Zeit später fast gleichzeitig auf dem Unfallplatz ein. Gemeinsam wurde der Patient transportfähig gemacht und konnte mit der Heliwinde gerettet werden und ins Kantonspital Luzern überführt werden.
Im Einsatz standen die Kantonspolizei Obwalden, der Rettungsdienst des Kantonsspital Obwalden, die Rega und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

06. Grosstierbergung (14.05.2015)

mk. Ein sichtlich betroffener Bauer rufte kurz nach der Mittagszeit die Rettungsstation Sarneraatal um Hilfe. Ein ausgerissenes Kalb sei durch den Zaun in die tiefe unzugängliche Melchaaschlucht gestürzt.
Der Rettungschef besichtigte den Verschwindepunkt mit dem Bauer vor Ort. Trittspuren am Rand der Schlucht zeigten den vermeintlichen Absturzort. Von oben war das Tier nicht sichtbar. Zum Zeitpunkt der Besichtigung war das Wetter gut.
In Absprache mit der Rega-EZ beschlossen wir mit der Winde zwei Personen in die 100 Meter tiefe Schlucht abzuseilen, um festzustellen, ob das Tier noch lebt oder verstorben ist. Es war nicht sichergestellt, ob das Tier irgendwo hängengeblieben ist oder im Flussbett liegt.
Der Rettungschef bot zusätzlich 7 Bergretter auf für die Windenaktion.
Die abgeseilten Retter fanden das leblose Tier am untersten Punkt im Flussbett im Wasser liegend.
Wegen der drohenden Steinschlaggefahr war eine Bergung mit einer grossen Stahlseilwinde nicht zu verantworten. Es drängte sich eine sofortige Bergung mit dem Helikopter auf, da die Wettervorhersage für den kommenden Tag erhebliche Niederschläge voraussagte. Ein wiederholtes Absteigen wäre wegen den grossen Wassermassen ebenfalls nicht verantwortbar gewesen. Zudem musste angenommen werden, dass das tote Tier durch starke Strömungen weggeschwemmt worden wäre, da der Flusslauf an dieser Stelle eng ist.
Es bestand also ein grösseres Öffentliches Interesse das Tier sofort zu bergen, um eine Gewässerverschmutzung zu verhindern. Im Fluss und in der Einmündung in den Sarnersee wird in der Sommerzeit viel gebadet.
Wir informierten den Bauer über die Situation vor Ort. Der Bauer willigte einer Bergung mit dem Heli zu und bat uns die Bergung zu organisieren.
Swiss Helicopter (BOHAG) flog das rund 400 Kilo schwere Tier mit 100 Meter Seilverlängerung aus der Melchaa-Schlucht.
Im Einsatz standen Swiss Helicopter und insgesamt 8 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

05. Evakuierung und Personensicherung (11.05.2015)

mk. Beim Verladen von der Umzäunung in den Viehtransporter rammten drei Tiere die Geländer um und rissen aus. Beim Versuch die ausgerissenen Tiere wieder einzufangen rannten sie einen steilen Abhang hinunter, der immer steiler wurde. Früher soll da angeblich ein Zaun gestanden haben. Zwei Tiere blieben im Wald nach ca 80 Meter in den Bäumen verklemmt hängen. Das dritte Tier stürzte ca 120 Meter tief bis ins Bachbett hinunter. Wie durch ein kleines Wunder blieben alle Tiere mit Verletzungen am Leben.
Der Bauer alarmierte als Gönner die Rega. Da bei Einbruch der Dunkelheit keine Contadino-Flüge ausgeführt werden, alarmierte die Rega-EZ die Station 5.16 mit der Frage: Ob wir die Tierrettung ohne Entgelt machen würden. Der RC entschied: Ja, wir machen den Einsatz.
Während des Aufgebots unserer Rettungskräfte stellte sich heraus, dass parallel die Feuerwehr Sachseln ebenfalls einen Einsatz zur Rettung der Tiere hochfährt. Über die EZ der Kapo haben wir mitgeteilt bekommen, dass die FW Sachseln den Einsatz ohne ARS machen will.
Der Rettungschef(RC) entscheidet, dass wir nicht zum Einsatz ausrücken. Wir streiten niht um Einsätze. Falls unsere Hilfe doch noch benötigt wird, soll ein Aufgebot über die EZ der Kapo erfolgen sagte der RC dem Zentralisten.
Knapp 20 Minuten später ruft die EZ der Kapo OW den RC an und verbindet den Kommandant der Feuerwehr Sachseln. Der FW Kdt fordert unsere Hilfe an. Es seien mehrere Personen blockiert und die Verbindung zu einigen Personen sei nicht mehr sichergestellt. Das Gelände sei steil und teils bewaldet.
Der RC der Rettungsstation Sarneraatal sichert schnelle Hilfe zu und bietet 10 Personen für eine Windenaktion bei Dunkelheit auf.
Vor Ort verschaffen wir uns bis ins Bachbett einen Überblick, der verloren ging. Wird sichern Personen und stellen die Kommunikation zur Front her. Teils bewegten sich Personen fahrlässig ungesichert und ohne Helm im steilen rutschigen absturzgefährdeten Gelände. Im untersten Geländeabschnitt herrschte Steinschlaggefahr, so dass die Arbeiten abgesprochen werden mussten. Wir begleiteten am Seil gesichert einen Tierrettungsspezialist und eine Tierärztin zu den Tieren. Forst und Feuerwehr kümmern sich um die Tierrettung.
Nachdem zwei Tiere terrestrisch gerettet werden konnten wurde der Einsatz um 01 Uhr nachts beendet. Die Tierärztin behandelte das dritte mit Schmerzmittel, so dass es die Nacht im Bachbett ohne Probleme überleben sollte.
Am nächsten Morgen wurde ein Flughelfer durch einen Bergführer der Rettungsstation gesichert ins Bachbett begleitet. Mit dem Heli wurde das dritte Tier lebend mit einem 120 Meter langen Seil aus der tiefen Schlucht geflogen.
Der Einsatz der Rettungsstation war absolut gerechtfertigt. Keine andere Rettungsorganisation im Sarneraatal hat nötige Ausrüstung und Fachkompetenz für Einsätze im steilen absturzgefährdeten Gelände.
Im Einsatz standen die Feuerwehr und der Forst von Sachseln, die Kantonspolizei Obwalden, die Stützpunkfeuerwehr Sarnen, die Rega, die BOHAG und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

04. Vermisste Canyoning-Sportler (10.05.2015)

mk. Ein ortskundiger Einwohner von Alpnach beobachtete, wie sich am späteren Nachmittag eine Canyoninggruppe für eine Tour vorbereitete. Als die Autos bei Einbruch der Dunkelheit nach 21 Uhr immer noch auf dem Parkplatz standen sorgte sich der Beobachter um den Verbleib der Sportler.
Der Kontakt zum Rettungschef und der Kantonspolizei bewog uns die Situation vor Ort zu überprüfen. Wir beschlossen die Ein- und Ausstiege der kleinen Schliere nach weiteren Fahrzeugen abzusuchen, bevor wir weitere Massnahmen treffen. Zudem prüften wir eine bekannte Gaststätte nach dem Verbleib der Sportler. Der Parkplatz wurde von einem weiteren Beobachter überwacht.
Noch auf der Zufahrt zu den Zugängen der Schlucht tauchten die Sportler unversehrt auf. Sie seien spät in die Schlucht gegangen und hätten die Temperatur und die Wassermassen unterschätzt. Zudem seien sie sehr schlecht vorwärts gekommen und sind bereits beim ersten Notausstieg aus der Schlucht gegangen.
Im Einsatz standen die Kantonspolizei Obwalden und ein Mann der Rettungsstation Sarneraatal.

 

03. Lawine Wandelen (07.04.2015)

mk. Ein ortskundiger Beobachter meldete der Kantonspolizei Obwalden, dass er unterhalb der Wandelen einen grossen Anriss einer Lawine mit einer Einfahrtsspur beobachtet hat. Per Mail sendete er ein Foto zur Kapo.

Die Kapo kontaktierte zur Beurteilung der Sachlage den Rettungschef der Rettungsstation Sarneraatal. Auf dem Bild war ein breiter Anriss mit einer Höhe von ca 30 cm und einer einzigen Einfahrtsspur ersichtlich. Ob die Spur wieder aus dem Lawinenkegel führt war nicht erkennbar.
Aufgrund eines Lawinenniederganges vor einigen Jahren im selben Gebiet, wissen wir, dass sich der Teilverschüttete damals nur mit dem Notfunk bemerkbar machen konnte, da der Handyempfang nicht möglich war.
Nach einem Beratungsgespräch erteilte die Kapo der Rettungsstation den Auftrag den Lawinenkegel zur Sicherheit vor Ort zu kontrollieren. Eine Vermisstenanzeige lag zu diesem Zeitpunkt keine vor.
Beim Überflug mit Rega 8 stellte sich heraus, dass es drei Einfahrtsspuren und zwei Anrissgebiete gibt, die erhebliche Schneemassen auslösten. Wir kontrollierten die Anzahl Ein-und Ausfahrtsspuren, allfällige Gegenstände und Personenaufenthalte im Gebiet und den das Vorhandensein eines LVS-Signals auf dem Lawinenfeld.
Zum Glück stellten wir keine Anzeichen von Verschütteten fest und konnten die Suchaktion als Präventiveinsatz abschliessen. Im Einsatz standen die Rega, die Kantonspolizei Obwalden und die Rettungsstation Sarneraatal der Alpinen Rettung Schweiz.

 

02. Rettung Tourenfahrer (08.02.2015)

mk. Ein Tourenfahrer verirrte sich im dichten Nebel und war auf einem Felsband blockiert. Ein Kollege, der sich bei der Talstation der Melchsee-Frutt Bahne befand, alarmierte darauf die Rega. Zur Zeit des Alarmes herrschte dichter Nebel und leichter Schneefall.

Mit der Alarmierung bekamen wir Koordinaten, die auf ein Felsband unter der Gondelbahn verwiesen, da der Hilferufende berichtete, dass er unter einer Seilbahn sei. Doch während dem Aufgebot der Mannschaft stellte sich heraus, dass sich der unverletzte Tourenfahrer irgendwo auf der Abfahrt vom Rotsandnollen zur Stöckalp hinunter befindet. Während der Anfahrt versuchten wir mit Hilfe der Rega-EZ den Standort des Tourenfahrers herauszufinden. Rega-App und Handy-Locator führten zu keinem Erfolg. Die Kontaktperson in der Stöckalp hatte regelmässig telefonischen Kontakt mit dem französisch sprechenden blockierten Skitourenfahrer. Er sagte nach wie vor, dass er unter einer Seilbahn oder Stromleitung stehe, und er könne in der Zwischenzeit auf den Parkplatz sehen. Mit einer stark fokussierten Taschenlampe und langsam drehenden Kreisbewegungen machten wir uns bemerkbar, bis der Tourenfahrer unsere Lichtsignale am Telefon bestätigte. Mit einem Feldstecher sichteten wir die schlecht sichtbare Person zwischen steilen Felspartien. Wir entschieden uns für eine terrestrische Rettung von Oben her. Ein Quad mit Raupen schleppte die Retter auf den Skiern nach Oben. Sorgfältig seilten sich drei Retter mit Stirnlampen zum blockierten Tourenfahrer ab, um diesen weiter nach unten abzuseilen. Nach mehr als 2 Stunden sind alle gesund wieder im Tal unten angekommen. Im Einsatz standen 8 Bergretter der Rettungsstation Sarneraatal.

 

01. Evakuierung Tourenfahrer (25.01.2015)

mk. Defekte und total vereiste Skis, sowie Unkenntnisse der Örtlichkeiten bewegen einen einzelnen Tourenfahrer bei einbrechender Dunkelheit die Rega um Hilfe zu bitten. Über das Rega-App können wir den Standort des Tourenfahrers bestimmen. Am Telefon konnte der Betroffene seine Umgebung gut beschreiben. Sie war Deckungsgleich mit der Standortangabe des Apps. Doch den Rückweg kann der Unverletzte nicht alleine antreten. Er braucht Hilfe.

Wir entscheiden uns für eine terrestrische Evakuierung mit zwei Bergrettern. Mit Ski und Fellen laufen die beiden Bergretter zur Kapelle bei der Sewenalp. Per Telefon und SMS wird der Hilferufende durch die Einsatzleitung betreut und laufend über den Stand der Evakuierung informiert. Er wird dringend aufgefordert, sich nicht von diesem Standort zu entfernen. Mehr als minus 10 Grad war es in der dunklen Nacht bei leichtem Wind. Nach dem Auffinden des Hilferufenden versorgen die Retter den Tourenfahrer mit warmem Tee und reparieren seine Skis, bevor der Rückweg angetreten wird.
Wohlbehalten kann der Tourenfahrer vom Langis seinen Heimweg sicher und mit eigenen Mitteln antreten. Die ganze Aktion dauerte vom Alarm bis zur Rückkehr der Retter nach Hause rund 4.5 Stunden.